Argentinien 🇦🇷

Salta – La Linda
übersetzt „Die Schöne“

Und das ist diese Stadt wirklich! Die weißen Kolonialgebäude, alten Kirchen, Streetart, schicke Restaurants und Bars und die zahlreichen Parks in der Stadt verbreiten ihren Charme. Die Stadt ist modern und es haben sich viele namhafte Geschäfte angesiedelt, dennoch sieht man zahlreiche Straßenhändler und traditionelle Märkte. Viele lassen den Norden Argentiniens bei der Routenplanung außer acht, zu unrecht wie wir finden. Wir werden bei unserem Abstecher nach Argentinien stattdessen nur die Region um Salta erkunden und Steaks essen – was sonst?! 🥩😂

Simon im Fleischparadis

Nachdem wir den ganzen Tag im Bus gesessen haben, erreichen wir gegen 21 Uhr den Busbahnhof in Salta. Die letzten Chilenischen Peso haben wir bereits ausgegeben und die zwei Geldautomaten sind leer. Dollar wechseln geht ab 10$ Note, wir haben noch 9$…puh! Wir verhandeln mit dem Taxifahrer, dass er uns in der Stadt zunächst zu einem Geldautomaten fährt, da wir ihn ansonsten nicht bezahlen können. An einigen Banken stehen, wie hier grundsätzlich oft beobachtet, eine Menge Leute auch um diese Uhrzeit an. Bei Bank und Versuch Nummer 3 gibt es dann endlich Bares und wir fahren in unser Airbnb im Stadtzentrum. Paula und ihr Hund Isaac warten bereits auf uns. Die WG ist richtig gemütlich, unser Zimmer groß und das Bett super bequem. Wir haben kein Wasser mehr und sind zudem noch etwas hungrig. Sonntagabends ist fast alles geschlossen, einen Kanister Wasser können wir im Minimarkt um die Ecke jedoch auftreiben und stehen um 22 Uhr Schlange, um ein nach Belieben belegtes Sandwich zu bekommen. Der Laden ist extrem beliebt und der Geschmack verrät auch warum. Guten Appetit!

Am nächsten Tag versuchen wir zunächst erfolglos einen Motorradladen etwas außerhalb des Zentrums aufzusuchen, leider geschlossen. Wir haben nicht wirklich gefrühstückt, weil Paula die Küche vormittags für ihr Cateringbusiness in Anspruch nimmt. Also lassen wir uns vom Taxifahrer eine Empfehlung für ein Restaurant mit guten Steaks oder Asado geben und hierher hat sich vermutlich noch kein Tourist verirrt (es gibt im Zentrum schließlich mehr als genug Auswahl). Es gestaltet sich etwas schwierig die Karte zu lesen, da die Cuts hier anders heißen und das typische „Asado“, hier eine BBQ Platte, scheinbar Innereien beinhaltet. Unsere Wahl fällt auf Fleisch aus dem Ofen, mit Ofenkartoffeln und Gemüse. Ausgezeichnet! Dazu wurden pikant eingelegte, schwarze Bohnen und Aubergine gereicht. Wir kommen wieder!

Wir laufen zurück ins Stadtzentrum und gehen auf Erkundungstour. Die Stadt ist bereits weihnachtlich dekoriert, auch wenn bei der Hitze irgendwie keine Stimmung bei uns aufkommt. Das erste Mal fällt uns auf, dass die Siesta hier richtig gelebt wird. Die Fußgängerzone ist wie ausgestorben und Geschäfte öffnen erst wieder um 17-18 Uhr. Wir finden ungelogen das beste Eis der Welt und setzten und eine Weile in den schönen Park am Hauptplatz. Als der „Mercado San Miguel“ gegen Abend seine Pforten wieder öffnet, kaufen wir Gemüse fürs Abendessen ein.

Zurück im Airbnb wartet bereits Hund Isaac auf uns und auch die kleine Babykatze von Paulas Mitbewohnerin ist neugierig und ständig in Spiellaune. Die gemütliche WG Atmosphäre gefällt uns sehr und Ulrike fühlt sich an die schöne FFM WG Zeit erinnert. Bevor wir später noch kochen, sitzen wir lange im begrünten Innenhof mit Pool und recherchieren für die nächsten Tage. Per WhatsApp kann Simon den Motorradverleih erreichen und wir schmieden erste Pläne.

Am nächsten Morgen geht es erstmal ins Gym und man freut sich dort über europäische Gäste. Auch wenn es super heiß ist, ist es das netteste Gym bisher mit tollem Personal. Wir werden noch zu Gym-Testern in Südamerika! 😂 2,5 Stunden Training später und frisch geduscht, laufen wir völlig ausgepowert und ausgehungert ein paar Blocks bis an den Hauptplatz. Wir kaufen im Supermarkt für schlappe 3 EUR ein ganzes, frisch gegrilltes Hähnchen und machen Picknick im Park. Die Sonne scheint und wir liegen unter Limettenbäumen. Der süßen Eisversuchung um die Ecke können wir nicht widerstehen…wir teilen uns ein Hörnchen mit Choco Rocher, Dulce de Leche und Tiramisu in super knuspriger Schoko&Krokant Waffel. Warum ist es in Deutschland so schwer gutes Eis zu finden?

Den Rest des Tages heißt es wieder Recherche, Recherche, Recherche und Routenplanung im Hof (mit der süßen Babykatze natürlich). Ab morgen sind wir nämlich für 8 Tage motorisiert! Wir quatschen auch ein bisschen mit unserer Gastgeberin Paula, die uns aufklärt, was alle hier in diesen lustigen Bechern trinken. Tatsächlich ist es der typische argentinische Mate-Tee im „Guampa“. Sogar im Gym und auch im Park waren uns Leute mit dem besonderen Becher und Thermoskanne aufgefallen. Paula gießt uns Tee auf, der hier oft geteilt und rumgereicht wird. Der starke und strenge Geschmack ist jedoch nichts für unsere Gaumen!

Am nächsten Morgen sind wir vor Paula in der Küche und starten mit einem gesunden Frühstück in den Tag. Gestern hatten wir sogar Erdbeeren beim Straßenhändler gefunden. Die Babykatze strollt neugierig durch unser Zimmer, sobald die Tür aufgeht, und hilft sogar beim Packen oder will sie etwa mit auf den Roadtrip?

Wir lernen die Frohnatur Carlos vom Motorradverleih endlich persönlich kennen. Wir sind nicht nur vom fast neuen Motorrad begeistert, sondern auch von Carlos korrekter Art und Service. Wir bekommen zum Motorrad eine gute Ausstattung ohne Aufpreis und er leiht und Koffer, Schloss, Helme und zwei paar Handschuhe. Gerne geben wir die Kontaktdaten weiter, falls jemand Interesse hat hier eine Tour zu machen.

Wir fahren ins Airbnb und beladen das Motorrad. Der große Rucksack bleibt bei Carlos. Wir müssen nun selbst über uns lachen…ein Rucksack in Arequipa, Peru und der andere nun in Salta eingelagert während wir mit minimalem Gepäck unterwegs sind. Man braucht tatsächlich so wenig zum Glücklichsein! Glücklich ist auch Paula als wir ihr noch ein Mittagessen abkaufen, da sie heute nicht so viel verkaufen konnte. Wir packen ihren köstlich duftenden Kürbis-Fleischauflauf fürs Picknick später ein und auf geht’s!