Salar de Atacama
4 Tage mit dem Camper durch die Wüste
Unser erstes Ziel liegt 2,5 Stunden Fahrt entfernt und ist somit das am weitesten entfernte. Wir werden uns in der kurzen Zeit nur sternförmig in alle Richtungen um San Pedro de Atacama bewegen können, doch hier gibt es mehr als genug zu erkunden. Bereits nach kurzer Fahrt aus San Pedro eröffnet sich die spektakuläre Landschaft und die Vegetation wird sich in den nächsten Stunden je nach Höhe und Ort ändern. Wir sehen viele Esel nahe der ersten kleinen Dörfchen und die wilden Vikuñas (Lamas) in der Pampa am Wegesrand.
Die Straße bahnt sich durch karge Wüstenlandschaft, vorbei an der großen Salzwüste „Salar de Atacama“, große und aktive Vulkane im Hintergrund, in der Höhe wachsen nur noch zahlreiche, gelb-grüne Büschel Tussockgras. Der erste Regen lässt die Wüste hier und da rosa und rot blühen. Die Abgeschiedenheit und Weite – wir sind total hin und weg!
Die letzten Kurven geben bereits den Blick auf die Piedras Rochas, eine rote Felsformation und den davorliegenden Salzsee „Laguna de Talar“ frei. Angekommen an dem Aussichtspunkt können wir alles überblicken und es ist einfach nur atemberaubend! Bevor wir ausgestiegen sind, haben wir uns noch schnell warme Kleidung angezogen, denn auf 4000m Höhe ist es kühl und der Wind eiskalt. Länger als für ein paar Fotos können wir hier nicht verweilen und hier oben nachts zu campen unvorstellbar…brrrr
An unserem nächsten Ziel sind wir auf dem Hinweg schon fast vorbeigefahren: die Laguna Miscanti und Miñiques. Das letzte Stück führt über eine extrem holprige und schlechte Staubstraße. Es sind ebenfalls nur 2 andere Touristen hier und so genießen wir den Ausblick und die Ruhe. Da hier ebenfalls kühler Wind weht, gibt es den Nudelsalat mit Blick auf die Lagune eben im Van.
Gestärkt machen wir uns wieder auf den Rückweg Richtung San Pedro. Hätten wir da nicht nur ein kleines Problem…nämlich einen ziemlich leeren Tank. Wir waren mit gut halb vollem Tank gestartet und Wicked hatte uns nicht darüber informiert, dass die einzige Tankstelle weit und breit in San Pedro ist. Wir waren davon ausgegangen in dem Ort Socaire unterwegs nachtanken zu können und, da wir permanent bergauf gefahren sind, war der Spritverbrauch natürlich etwas höher. Typisch Ulsiontour denken wir uns und lachen nochmal über unser „kein Sprit im Collectivo“ Erlebnis am Colca Canyon. Unsere liebe Betty Geröllheimer hätte es besser gewusst! 😂 Auch wenn es bergab geht, wir schaffen niemals 110km mehr bis San Pedro. Wir rollen also mit rot leuchtender Tankanzeige in den kleinen Ort und fragen nach ein paar Litern Sprit, wie damals Betty Geröllheimer. 😂 Geradeaus, rechts, links…klingelt mal an dem orangefarbenen Haus. Es macht keiner auf…entmutigt rollen wir die Straße weiter runter. Dort steht noch jemand im Tor…lass uns da nochmal fragen. Und seine Antwort ist: Wollt ihr 5 oder 10 Liter? Juhuuu…wir freuen uns über Sprit gezapft in zwei 5 Liter Wasserkanister und der gute Mann über eine außerordentliche Gewinnmarge von fast 100%. Aus welchem Land wir kommen, will er noch wissen…jaja die Deutschen…Anfängerfehler in der Pampa!
Über uns selbst lachend rollen wir nun mit ausreichend Sprit im Tank in niedrigere Gefilde. Wir sind auf der Suche nach einem Schlafplatz und der größte Busch weit und breit in der rund 4000qkm Salar der Atacama, scheint ausreichen Windschutz zu bieten. Wir überlegen nicht lange und parken unseren Van pünktlich zum Sonnenuntergang in der einsamen Wüstenlandschaft. Ein Abendessen ist schnell zubereitet: Tee, Nudelsalat und eine heiße Tütensuppe. Etwas Warmes tut richtig gut, denn sobald die heiße Wüstensonne sich senkt, wird es richtig kalt.
Wir kuscheln uns in den Camper und schauen noch einen Film. Zwei Decken und einen Schlafsack hatten wir uns beim „free stuff“ bei Wicked geliehen und hofften, dass es ausreichend wärmt. Zunächst war dem auch so, doch mitten in der Nacht wachen wir beide durchgefroren auf und müssen auch noch auf Toilette. Wir schlüpfen schnell in die Schuhe und verschwinden hinterm Busch, als wir bei der Totenstille plötzlich zusammenzucken. Da ist das Geräusch nochmal und wir enttarnen es als empörtes Wiehern und Schnaufen eines Esels. 😂 Ein paar trampende Hufgeräusche und erneutes Wiehern, der Esel bleibt jedoch ungesehen. Jetzt sind wir wach! Wir klettern zurück in den Van und schauen bei offener Vantür in den atemberaubenden Sternenhimmel. Wenn der Mond nachts verschwunden ist, so wie jetzt, kann man alle Sterne groß und hell leuchten sehen. Sogar die Milchstraße ist ganz deutlich zu erkennen – so etwas haben wir noch nicht gesehen! Und so liegen wir hier noch eine Weile und kuscheln uns wie die Pinguine zum gegenseitig Wärmen ganz nah aneinander. Wir frieren trotzdem den Rest der Nacht und nur die ersten Sonnenstrahlen wärmen den Van langsam wieder auf. Eins steht fest: Heute Abend müssen wir mehr Klamottenschichten anziehen!
Ziemlich zerknittert kochen wir Kaffee, Tee und Porridge. Die ungemütliche Nacht steckt uns beiden noch in den Knochen. Es wird trotzdem Zeit aufzubrechen, da wir ansonsten unser Tagesprogramm nicht schaffen. Wir fahren zur „Laguna Chaxa“, die Mitten in der Salar de Atacama im Flamingo National Reserve liegt. Aus er Ferne hatten wir auf unserer Reise bereits Flamingos gesehen, hier können wir sie jedoch hautnah erleben. Die Spiegelung des Wassers gibt tolle Fotoeffekte.
Jeder kennt und liebt die bizarren, rosafarbenen Federfreunde, die in den letzten Jahren ziemlich gehypt wurden. Doch was fressen eigentlich Flamingos und warum sind sie eigentlich rosa, hatten wir uns bereits gefragt?! Falls ihr es auch nicht wusstet, hier ein paar fun facts zu Flamingos:
Es gibt 3 Arten Flamingos: James Flamingo, Chilean Flamingo und den hier am weitesten verbreiteten Andean Flamingo, den man leicht an den schwarzen Flügelspitzen und der Größe erkennen kann.
Wie ihr auf den Bildern sehen könnt stecken die Köpfe der Flamingos ständig im Wasser, denn sie fischen nach den kleinen Salzwasserkrebsen „Brine Shrimps“. Sie haben sich den extremen Bedingungen in den salzigen Biotopen angepasst und die Eier können bei Trockenheit sogar Dekaden überstehen. Und von diesen kleinen, possierlichen Tierchen erhalten die Flamingos durch das enthaltene Betacarotin auch ihre rosa Farbe!
Wir sehen in der Lagune vornehmlich den Andean Flamingo und am Rande der Lagune flitzen kleine, bunte Fabianleguane. Auf einem kleinen Sinnespfad können wir die Hitze der nun brennenden Mittagssonne deutlich spüren, wir entdecken Millionen quirlige Salzwasserkrebse in einer kleinen Lagune und probieren sogar das weiße Gold!
Da wir für weitere Ausflüge mehr Sprit benötigen, führt unser Weg nun unweigerlich nach San Pedro rein. Da sich unsere Ziele sternförmig um den Ort befinden und es kaum Querstraßen gibt (und keine weiteren Tankstellen weit und breit 😜), müssen wir zwangsläufig immer mal wieder durch den Ort fahren. Außerdem lädt Ulrikes iPhone nicht und, da sie die Navigation mit offline Karten machen muss, brauchen wir dringend Strom! An den Copec Tankstellen gibt es landesweit gratis WLAN und wir gönnen uns ein Rum-Rosinen-Eis. Das sind die Vorteile der Zivilisation haha. Leider lädt Ulrikes iPhone jedoch auch an richtiger Steckdose nicht, wir suchen also das einzige Elektronikgeschäft auf. Und siehe da…nur Kabel kaputt und Problem in 2 Minuten gelöst. Ulrike fällt ein Stein vom Herzen. Kennt ihr das Gefühl unterwegs zu sein und das Akku ist fast platt? …nun stellt euch vor auf der so einer langen Reise ist das Handy plötzlich ganz tot…alle Daten und Fotos auf dem Handy, Onlinebanking, soziale Medien und Kontakt nach zu Hause…will ich mir nicht vorstellen! Bewaffnet mit neuem Obst geht es nun endlich weiter. Es wird auch mal Zeit zu duschen und so haben wir nun einen Badestop an der „Laguna Cejar“ eingeplant. Das besondere an den Salzseen ist nicht nur das einzigartige Ökosystem, sondern auch der hohe Salzgehalt, der einen wie auch beim Toten Meer oben auf dem Wasser treiben lässt. Die meisten Salzseen in den Nationalparks dürfen nicht betreten und erstrecht nicht drin gebadet werden. Es gibt also nur wenige Optionen dieses besondere Floatingerlebnis außerhalb des Toten Meeres auszuprobieren und so zahlen wir zähneknirschend die fast 20 EUR Eintritt pro Person. Eine andere Lagune hätte nur ein Drittel gekostet, jedoch wäre der Weg dorthin nur mit einem 4×4 Geländewagen möglich gewesen. Da die meisten Touristen mit einer Tour hierher kommen und wir etwas zeitversetzt ankommen, haben wir den kleineren Teil des Salzsees zum Schluss ganz für uns alleine. Auch wenn der Badespaß den Preis nicht rechtfertigt, ist die Kulisse traumhaft schön und wir planschen fröhlich im kühlen Nass. Sobald man rauskommt trocknet der Wind einen super schnell und zurück bleibt ein unangenehm spannender, krustiger Salzfilm auf der Haut. Gut das es oben noch richtige Duschen gibt!
„Duftebiene“ machen wir uns nun auf den Weg zum Sonnenuntergang an der „Laguna Tebinquiche“. Wir kochen schnell einen Kaffee und hungrig fällt uns eine Tüte Chips zum Opfer, während wir auf den Sonnenuntergang warten. Die letzten Sonnenstrahlen spiegelt sich wunderschön in der Lagune und die Berge im Hintergrund färben sich ganz rosa. Es ist ein tolles Spektakel! Natürlich sind wir hier nicht alleine, aber die Anzahl an Personen ist sehr überschaubar. Ein Mädel schießt heimlich ein Foto von uns beiden und will es unbedingt mit uns teilen – vielen Dank! ❤️
Nun heißt es wieder Schlafplatz suchen. Wir hatten schon auf dem Hinweg den einzigen Baum weit und breit ins Auge gefasst, doch dieser ist als wir ankommen bereits von einem anderen Wicked Camper belegt. Hatten wir uns jedoch schon fast gedacht, da der Platz von Wicked empfohlen wird. Wir finden ein paar Kilometer weiter in die richtige Richtung jedoch wieder einen schönen Busch und umso weniger Kilometer müssen wir morgen früh zurücklegen. Wir backen schnell Eier und essen im Dunkeln, obwohl der Halbmond ausreichend Licht spendet und legen uns nun mit 4 Schichten Kleidung ins Bett. Heute Abend ist auch wesentlich weniger Wind und warm eingepackt frieren wir diese Nacht nicht. Erst am nächsten Morgen als wir zum Sonnenaufgang aufstehen, ist es jedoch bitterkalt. Ohne Zähneputzen und Tee kochen entscheiden wir uns erstmal loszufahren und die Heizung anzuschmeißen. Nach ein paar Kilometern erreichen wir San Pedro und kaufen uns beim Minimarkt ein heißes Empanada „Piña“. Diese chilenische Version der Teigtasche ist mit geschmortem Fleisch in würziger Sauce, einem Stück Ei und einer Olive gefüllt. Warmes Frühstück tut gut und nachdem wir noch einige Kilometer gefahren sind und es langsam wärmer wird, machen wir Halt für einen Kaffee und morgendliches Frischmachen bei traumhafter Kulisse.
Unser Ziel heute ist das Geysirfeld „El Tatio“, dass rund 2-2,5 Stunden Fahrt auf miserabler Piste von San Pedro entfernt liegt und fast an Bolivien grenzt. Es geht permanent bergauf und wir hätten gern ein paar mehr PS. Außerdem ist der Van extrem schlecht gefedert und klappert und wackelt unaufhörlich – unsere rohen Eier gehen dabei sogar zu Bruch. Die Piste wird so schlecht, dass sich Fahrzeuge neue Wege im Gelände suchen und so suchen auch wir die beste Spur abseits des staubigen, welligen Hauptweges und können die Schlaglöcher nicht mehr zählen. Ob wir uns wohl noch einen Platten fahren? Die Kulisse entschädigt jedoch den beschwerlichen Weg! Wir halten ein paar Mal, um Fotos von der atemberaubenden Landschaft zu machen. Zahlreiche Vikuñas kreuzen den Weg und wir sehen auch jede Menge Flamingos, dazu auf dem Rückweg jedoch mehr!
Wir können uns auf dem Hinweg nicht allzu lange aufhalten, da die Geysire bei den morgendlich kühlen Temperaturen am aktivsten sind. Touren ab San Pedro starten bereits um 4-5 Uhr morgens, um zum Sonnenaufgang oben zu sein. Wir entscheiden uns jedoch bewusst gegen eine so frühe Tour. Zum Einen wollen wir nicht im dunkeln diese Piste fahren und erstrecht nicht bei -10 Grad oder teils noch kälter uns den A*** morgens abfrieren. Sicherlich ist es morgens toll den Sonnenaufgang mit den dampfenden und wasserschießenden Geysiren zu sehen, jedoch machen zu viele Leute die Atmosphäre auch einfach kaputt. Wir kommen an als die letzten Tourbusse vom Parkplatz fahren und haben eine gute Entscheidung mit der Uhrzeit getroffen! Die Geysire sind noch immer aktiv, dampfen und schießen bis zu 1m hohes Wasser. Es ist das 3 größte Geysirfeld der Welt mit 800 Geysiren und wir können sie ganz in Ruhe und vorallem ganz alleine bestaunen. Anschließend ziehen wir uns Badesachen an und steigen in einen großen, natürlichen Pool, der mit heißem Wasser der Geysire gespeist wird. Es dauert nicht lange und auch die letzten Badegäste steigen in ihre Autos und geben den ganzen Pool frei. Der Pool ist so groß, dass man auch richtig drin schwimmen kann. Im flachen Wasser Nähe der heißen Quellen ist es deutlich wärmer, auch wenn natürlich nicht ganz konstant heiß oder kalt. Wir planschen bis die richtige Temperatur um uns erreicht ist und bleiben als letzte bis wir ganz schrumpelig sind!
Wir sind hungrig, aber wissen nicht ob wir bei den Geysiren den Gas-Campingkocher anschmeißen dürfen. Es ist außerdem unangenehm windig und auf 4320m immer noch etwas frisch, auch wenn nicht mehr so schlimm wie bei kühlem Wind aus dem heißen Pool steigen. Wir entscheiden uns erstmal ein Stück runter zu fahren und einen geeigneten „Rastplatz“ zu finden…ein paar Schokokekse tun es auch erstmal. Wir kommen durch das kleine Bergdorf „Machua“ und essen ein frisch gegrilltes Lamaspieß. Es ist total überteuert, da es auf dem Touripfad liegt, aber wir sind um ein Geschmackserlebnis reicher. Tatsächlich schmeckt es gar nicht so streng, auch wenn die vermutlich nicht ganz abgebrannten Borsten nicht ganz so appetitlich sind.
Kurz später erreichen wir wieder die Lagune mit hunderten Flamingos und anderen Wasservögeln. Auch wenn sie etwas scheuer sind als im Flamingo National Park und gleich wegwackeln, wenn man näher kommt, ist diese Lagune und die Flamingos in freier Wildbahn viel beeindruckender. Der Fahrer Simon ist nach kurzer Nacht und Stunden Fahrt völlig platt und macht ein Nickerchen im Van, während Ulrike ihr Flamingobeobachtungslager aufschlägt. Die Ruhe und die Geräuschkulisse der schnatternden Vogel und Flamingos, die teils wie Entchen ihren Po aus dem Wasser strecken während sie nach Shrimps fischen, ist unbeschreiblich.
Irgendwann müssen wir jedoch weiter und Simon wird geweckt. Es geht weiter bergab bis wir einen coolen Spot zum kochen und Sonnenuntergang schauen finden, man sieht von hier oben nämlich das ganze Tal und die Salar de Atacama Wüste. Da wir den ganzen Tag nur gesnackt haben, gibt es nun was richtiges. Wir machen Bratkartoffeln mit Speck und dem letzten ganzen Ei. Wir hatten überlegt hier zu nächtigen, jedoch bläst der Wind ganz schön und wir sind ohne jeglichen Schutz. Außerdem sind wir schätzungsweise noch 400-500 Meter höher als San Pedro und was die nächtliche Temperatur betrifft, zählt jeder Meter.
Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, machen wir uns weiter unten auf die Suche nach einem geeigneten Platz zum Campen. Ein paar Kilometer vor San Pedro werden wir fündig und machen uns ein schönes Lagerfeuer. So ein Feuer hat schon etwas sehr beruhigendes! Und erst der Sternenhimmel!
Der letzte Tag mit unserem Camper hat begonnen. Einerseits freuen wir uns auf ein richtiges Bett heute Abend, andererseits war es einfach toll ganz unabhängig und frei zu sein in dieser tollen Landschaft. Wir könnten uns durchaus vorstellen mit einem etwas größeren und komfortableren Gefährten, Sprinter oder Wohnwagen, länger zu reisen. Bevor wir unser zu Hause auf Zeit jedoch abgeben, wollen wir die mondartige Landschaft des „Valle de la Luna“ erkunden. Die Landschaft ist wieder völlig anders als bisher und wirkt total unreal. Große Sanddünen, weißes Salzgestein und die verschiedenen Schichten in den Bergen, die durch die Verschiebung der Kontinentalplatten zum Vorschein kamen.
Wir brauchen den ganzen Vormittag, um die Gegend zu erkunden. An einem Aussichtspunkt begleitet uns ein Hund – was macht er hier mitten in der kargen Gegend und rennt bei der Hitze mit den Touris den Berg rauf und runter. Schnell merkt er, dass er uns zum Auto begleiten darf und trinkt gefühlt einen ganzen Kanister Wasser und frisst den Rest von unserem gekochten Reis. Und dann kommt es wie es kommen muss: Zwar haben wir keinen Platten, aber die Batterie ist tot. In Chile muss man auch tagsüber mit Licht fahren und da muss man bei strahlendem Sonnenschein mal dran denken das Licht am Van manuell auszuschalten. Unsere Retter in der Not sind ein älteres, !französisches! Ehepaar, die uns kurzerhand Starthilfe geben. Wie ihr seht heißt es mal wieder Pleiten, Pech und Pannen bei Ulsiontour! Aber gut das wir uns mit Humor nehmen können und irgendwie gehört es auf so einer Reise auch irgendwie dazu, oder?
Nach Abgabe des Campers gehen wir mal wieder ein Mittagsmenü essen, diesmal mit der Variante aus dem Ofen „Pollo al Horno“ und chillen dann im Hostel in den Hängematten, mit WLAN. 😜 Ja tatsächlich, die nächste Nacht schlafen wird das erste Mal im 6-Bett Dorm. Morgen früh geht es nämlich schon weiter nach Argentinien und wir wollen aus praktischen Gründen in der Nähe des Zentrums und Busbahnhofs nächtigen. Hotels und Hostels in San Pedro sind trotz schwachem chilenischen Wechselkurs immer noch sehr teuer. Das Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad im Hostel hätte fast das doppelte gekostet und, da die Lage perfekt ist und wir nach den hohen Ausgaben für Camper und Eintritte mal ein paar Euros einsparen wollen, werden wir diese Nacht also um eine Erfahrung reicher. Nachdem wir so viel im Van gehockt haben, wollen wir nochmal in das coole Gym um die Ecke gehen. Auch wenn nach den kurzen Nächten die Verlockung in der Hängematte liegenzubleiben groß ist, überwinden wir unseren inneren Schweinehund und besuchen das coole Pumperlama.
Dann heißt es Eiernudeln in der Gemeinschaftsküche backen und den Rest des Abends zu versuchen die alternativen, singenden Hippster mit Joints und Gitarre zu ignorieren. Es ist Samstagabend und alle in Partylaune. Wir sind allerdings viel zu platt, um uns von denen oder den 3 Franzosen im Zimmer stören zu lassen. Wir schlafen wie ein Stein!!!
Das letzte Frühstück in Chile! Fit und ausgeschlafen sitzen wir heute morgen schon auf gepackten Taschen und haben ausnahmsweise mal richtig viel Zeit und keinen Stress vorm Bus! 11 Stunden bis nach Salta, Argentinien werden wir wohl irgendwie schaffen und schon mal 1000 Bilder und Videos von unserem Campertrip sichten!