Machu Picchu
Wir erfüllen uns einen langersehnten Traum und besuchen eins der 7 Weltwunder
Und damit sind wir nicht alleine und stellen uns um 7 Uhr in die Warteschlange zum Machu Picchu Bus an. Damit gehören wir definitiv nicht zu den frühen Vögel, denn die ersten stehen bereits um 4 Uhr am Bus, um die allerersten bei Toröffnung um 6 Uhr zu sein. Gott sei Dank haben wir es nicht so eilig, da wir ja am selben Tag nicht zurück nach Cusco müssen. Wir haben den letzten Slot für Machu Picchu Mountain gewählt, der uns erlaubt zwischen 9-10 Uhr den Checkpoint zu passieren. Das wir 20min zu früh sind macht nichts und so steigen wir langsam die guten 700 Höhenmeter auf, wohlwissend dass sich der Morgennebel meist am Vormittag auflöst und den Blick auf Machu Picchu freigibt.
Der Weg wird immer schmaler und die ungleichen Stufen sind teils direkt am Abgrund. Wir sind so happy, dass die Sonne rauskommt und wir nicht wie befürchtet im Regen die vermutlich glitschigen Stufen hochsteigen müssen. Wenn Engel (👹) reisen! ❤️ Unser zweites Frühstück, ein Empanada für den vierfach üblichen Preis, genießen wir mit atemberaubenden Ausblick über das gesamte Tal.
Kennt ihr das, wenn man einfach nicht aufhören kann Fotos zu machen, weil man so beeindruckt ist von einem Ort und er gefühlt aus jeder Perspektive noch schöner aussieht? Falls nein müssen wir euch leider in diesem Blog trotzdem mit Fotos zuspamen. 😜 Ganz oben am Mountain angekommen hängen wir fast die ganze Zeit in einer dicken Wolke, oder über dem Schild!
Der Weg runter ist weniger schweißtreibend und geht schneller. Natürlich machen wir noch mehr „Sicherheitsfotos“. Unten angekommen zieht es sich langsam zu. Wir schauen auf die Uhr und stellen fest, dass wir keine Zeit mehr für eine 3-4 Stunden Wanderung hoch zum Sonnentor haben. Schade, aber zeitlich würden wir dann die eigentlichen Ruinen nicht mehr schaffen und unsere Beine würden sicher auch schlapp machen. Wir machen also nur noch einen Abstecher zu der „Inkabrücke“, die viele links liegen lassen. Sie sieht tatsächlich nicht so spektakulär aus, aber die Idee des Geheimeingangs zu Machu Picchu finden wir ganz interessant. Ungebeten Gästen wird einfach das Holzbrett weggenommen und wer sich doch traut es über den wackeligen Steinweg darunter zu versuchen, ist schnell mit ein paar Speer- oder Steinwürfen Nahe des Abgrundes erledigt.
Wieder zurück bei den Ruinen setzten wir uns mir unseren hartgekochten Eiern auf einen großen Stein. Zum Glück sind wider Verbotshinweisen und gängiger Meinung im Internet „Snacks“ im Machu Picchu erlaubt. Toiletten gibt es jedoch tatsächlich nur vorm Eingang und da die Ruinen ein strikter Rundweg sind (Verstöße werden mit Trillerpfeife geahndet), gibt es keine Möglichkeit zwischendurch mal auf Toilette zu gehen. Die normalen Tickets erlauben zudem eh keinen erneuten Einlass…ganz schön blöd wie wir finden oder schlau, da somit in der Hochsaison bis zu 6000 Personen durch das Gelände geschleust werden können. Wir durften mit unserem Mountain Ticket 8 Stunden bleiben und hatten einen Wiedereinlass, den wir jedoch nicht benötigt haben, da es beim Mountain ausreichend Buschtoiletten gab. 🙈
Wie die dicken, schwarzen Wolken in der Ferne schon vermuten ließen, schlägt das Wetter nun um. Wir ziehen unsere Regenjacken an und stellen uns zunächst unter in der Hoffnung es sei nur ein Schauer.
Erst finden wir es ganz schön doof, aber bemerken schnell wie sich die Menschenansammlungen in den Ruinen auflösen. Nur ein paar Lamas scheint der Regen gar nicht zu stören. Es hört nicht auf zu tröpfeln und wir ergreifen unsere Chance.
Wir haben Machu Picchu fast ganz für uns alleine, welch seltener Anblick! Wir laufen durch das alte Gemäuer und im Nebel und Zwielicht verwandelt sich dieser Touristenmagnet plötzlich in einen mystischen Ort. Wir laufen durch den Regen und genießen dieses einmalige und magische Erlebnis.
Irgendwann müssen wir den Ruinen jedoch langsam den Rücken zuwenden und den Heimweg antreten. Wir hatten uns morgens für ca 13 EUR pro Nase die 2 stündige Wanderung bergauf zu Machu Picchu erspart, weil wir nicht schon nass und platt dort ankommen wollten, und den Touristenbus genommen. Zurück haben wir jedoch keinen Zeitdruck und steigen hunderte Stufen über 600 Höhenmeter runter nach Aguas Calientes.
Völlig platt machen wir nach einer heißen Dusche erstmal ein Schläfchen. Dann gehen wir eine heiße Hühnersuppe essen und als Nachtisch gibt es noch warmen Milchreis mit Zimtpflaumen.
Am nächsten Morgen laufen wir nach einem kleinen peruanischen Frühstück zu den heißen Quellen. Die meisten besuchen die Quellen vermutlich spätnachmittags, um die müden Glieder nach der Wanderung am Machu Picchu zu entspannen und sich evtl. dort einen Pisco zu genehmigen. Wir waren gestern jedoch viel zu erledigt und hatten uns eh überlegt vormittags ganz gemütlich dort abzuhängen, bevor wir die Wanderung entlang der Gleise zurück nach Hidroeléctrica antreten. Und es war eine richtig gute Entscheidung, da so wenig los war das wir sogar ein ganzes 36 Grad heißes Becken nur für uns hatten. Zwischendrin mussten wir uns, wie in der Sauna, jedoch unter einem Strahl kaltes Flusswasser abkühlen. Viele bunte, durstige Schmetterlinge kommen hier auch zum Trinken und sind gar nicht scheu.
Eigentlich haben wir nach der Entspannung gar keine Lust mit Sack und Pack wieder zu wandern, aber es hilft alles nix und die Sonne scheint seit frühmorgens. Wir hatten uns offen gelassen den Zug zurück zu nehmen, aber keine faulen Ausreden! Wir holen unsere Rucksäcke und stärken uns noch schnell mit einem Empanada und Chicha Morada, bevor wir losziehen. Die Strecke ist recht schnell überwunden und angekommen am Bahnhof Hidroeléctrica finden wir sofort ein Minivan, der noch 2 Plätze vollmachen will und uns kostengünstig an nächste Ziel im Heiligen Tal bringt. Wir schlängeln uns wieder über Bergpässe, Serpentinen und vorbei an Wasserfällen und kleinen Bergdörfern nach Ollantaytambo.