Nasca
auf den Spuren der Incas in der Atacama-Wüste
Wir nehmen erst mittags einen Bus ins ca 2 Stunden entfernte Nasca, weil wir wieder super günstige Bustickets geschossen haben. Die Wartezeit überbrücken wir in der Chilloutzone im Hostel mit Blick über die Stadt. Wir recherchieren für die übernächste Station, weil wir nur 1 Nacht in Nasca bleiben werden und dann mit dem Nachtbus schon weiter nach Arequipa fahren wollen. Nasca hat tatsächlich nicht viel mehr zu bieten als die Nasca Lines. Bereits in Ica kann man Flugtickets für einen Flug mit einer kleinen Propellermaschine über die Lines kaufen. Davon abgesehen, dass Simon niemals dort einsteigen würde, finden wir den kurzen Flug einfach total überteuert. Da wir erst nach 4 Uhr im Hotel eingecheckt sind und noch nicht zu Mittag gegessen haben, wird es heute etwas spät für den eigentlich geplanten Ausflug. Wir erkunden den kleinen Ort zu Fuß und gehen in einer Polleria Abendessen. Die Portionen sind soooo riesig und wir essen viel zu viel, weil wir so ausgehungert sind. Den Rest des Abends haben wir beide ziemlich Bauchweh…
Am nächsten morgen geht es früh raus und wir lagern unser Gepäck direkt nach dem Frühstück an der Rezeption ein. Da wir uns gestern von den Sehenswürdigkeiten nichts mehr angeschaut haben, ist der Tag ziemlich vollgepackt. Als erstes wandern wir zu den „Paredones“ Ruinen und kaufen ein Ticket, dass ebenso 3 weitere Eintritte einschließt. Wir laufen grundsätzlich gerne, denn so erkundet man viel mehr von einer Stadt, als im Auto oder Bus. So ist es auch heute und wir stolpern über einen kleinen, lokalen Markt und probieren lilafarbenen Saft aus Mais. Auch wenn wir erst skeptisch waren, schmeckt er ganz lecker und ist nicht zu sehr gesüßt. Und ein Proteinshake wäre doch fein? Wir kaufen ihn hinter Gittern…tatsächlich sind in etwas abgelegeneren Ecken viele Shops vergittert, wir fühlen uns dennoch sicher hier!
Die Ruinen „Paredones“ waren einst administratives Zentrum der Inkas. Von hier oben hat man einen schönen Blick über Nasca. Auch wenn’s von hier ganz nett aussieht sind wir froh nur eine Nacht gebucht zu haben, da uns das Städtchen im Gegensatz zu Ica nicht wirklich gefällt.
Nasca ist der ein heißer und staubtrockener Ort mitten in der Aatacamawüste. Wir merken das mittlerweile die Sonne ganz schön runter brennt und nehmen ein Taxi zu „El Telar“. Wir laufen den Berg hoch und sind etwas enttäuscht von den unspektakulären „Linien“, die mehr wie ein unbestelltes Feld aussehen.
Auf zum letzten Stop, den „Acueductos de Cantalloc“, dem Brunnen- und Bewässerungssytem der Incas. Dies ist definitiv der interessanteste Spot bisher und wir verweilen hier einen Moment bis wir zurück ins Hotel fahren.
Es ist nun 1 Uhr und brütendheiß – Zeit zum abkühlen im Pool!!! Wir essen unsere Leftovers von gestern und probieren lokale Süßigkeiten…und warten bis es kühler wird…
Nun nehmen wir einen „PeruBus“ zurück in Richtung Ica und hoffen er kann uns nach ca 30 Minuten Fahrt an den Nasca Lines rausschmeißen, so wie man es uns im Hotel geraten hat. Da grad ein Rudel Kinder auf die Plattform stürzt, entscheiden wir erst auf den Berg zu laufen, mitten durch die trostlose Wüste. Das hier mal ein ganzes Volk, die Nascas lebten und vermutlich ihr spirituelles Zentrum errichteten und diese geometrischen Figuren in den Boden scharrten, ist kaum vorzustellen. Vom Berg sieht man die geraden Linien, die zu den Figuren führen und es verirren sich kaum Leute hierher. Das sogenannte Achte Weltwunder, ein magischer Ort, fand auch Maria Reiche, die angeblich sogar manchmal hier oben übernachtete. Die Erforschung des Nazca-Plateau war die Lebensaufgabe der Deutschen, wofür sie mit verschiedenen peruanischen Orden ausgezeichnet wurde.
Nun müssen wir uns beeilen bis zum Sonnenuntergang wieder zum Aussichtsturm zurückzulaufen. Wir sind genau pünktlich mit einigen Tourbussen dort. Von hier oben kann man 3 von 11 Figuren sehen: den Frosch (6), Baum (11) und die Eidechse (7 – durch die die Straße durchgebaut wurde?!). Die geometrischen Abbildungen geben immer noch Rätsel zu ihrer Bestimmung auf. Platt vom langen Ausflugstag und fast im Dunkeln halten wir einen Bus an und trampen wieder zurück nach Nasca.
Wir holen unser Gepäck im Hotel und geben es bei Cruz del Sur für den Nachtbus auf. Wir haben noch viel Zeit und laufen durch die Stadt auf der Suche nach einem leckeren Abendessen. Wir entscheiden uns für Chifa, asiatisch-peruanisches Essen, und während wir an der Straße auf den Plastikstühlen Platz nehmen, fühlen wir uns fast wie in Asien! Nur die Portionen sind wesentlich größer und wir sind froh nur eine bestellt zu haben. Als wir noch einen Nachtisch suchen, läuft eine Frau vorbei und verkauft Schokoladenkuchen…da kann Ulrike nicht widerstehen. Überhaupt hatten wir nicht erwartet, dass hier so viel „Torta“ und Gebäck verkauft wird. Simon findet ein krasses Schokoeis, das einen riesigen flüssigen Schokokern hat.
Unser Bus ist verspätet und so kommen wir erst um 23:30 Uhr los. Der Nachtbus ist jedoch super komfortabel, Sitze lassen sich weit nach hinten machen, es gibt Tee und Kuscheldecken und so können wir doch recht gut schlafen. Gute Nacht!