Paracas – Pisco

 

Und so sieht usere weitere Reiseroute auf dem „Gringo Trail“ durch Südperu aus!

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Unser Busticket haben wir online gebucht und nur wenn man sie Seite auf spanisch einstellt, kann man auch verschiedene Preiskategorien sehen. Super saver Tickets kosten nur die Hälfte und so sind wir jetzt auch für weitere Buchungen auf Schnäppchenjagd. Die Sitzplätze und Mahlzeiten kann man online auswählen und für uns ist nicht ersichtlich das die günstigen Plätze schlechter sind, auch wenn selten nebeneinander, so ist meist genug Platz frei sodass wir am Ende dennoch zusammen sitzen. Das Cruz del Sur einer der besten, sichersten und komfortabelsten Busse ist, hatten wir bereits gelesen. Wir sind dennoch positiv überrascht von so viel Platz und tollem Service. Pass- und Taschenkontrollen sind Standard und nachdem wir Platz genommen haben müssen alle Reisenden mal kurz in eine Kamera lächeln. Wir geben unsere Getränkebestellung auf und bekommen noch ein Sandwich dazu – fast wie im Flugzeug. Die doppelstöckigen Busse haben oben und unten sogar eine Toilette, was heißt trinken so viel man möchte. 😜 In Asien haben wir immer versucht so wenig wie möglich zu trinken, weil bei holpriger Straße 1 oder 2 Stunden bis zur nächsten Pipipause einhalten extrem unbequem werden kann. Auch ist der Bus nicht so stark klimatisiert wie in Asien und über die gut ausgebaute Straße erreichen wir Paracas in 4 Stunden.

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Wir haben ein super cooles Airbnb in einem kleinen Fischerdorf zwischen Paracas und Pisco gefunden. Mit dem „Collectivo“ also Sammeltaxi fahren wir nach San Andrés und lassen uns an der Hauptstraße rausschmeißen. 5 Soles, also etwas mehr als 1 EUR zahlen wir für uns beide für 15 Minuten Fahrt und nach Pisco ist es sogar noch günstiger. Ein Fortbewegungsmittel auf das wir öfters zurückgreifen möchten! Nach ein bisschen suchen finden wir unser Haus mit Meerblick und werden von der liebenswerten Beatriz empfangen. Da die anderen beiden Zimmer nicht gebucht sind, haben wir das ganze Haus für uns alleine! Eigene Küche, Waschmaschine, gemütliches Wohnzimmer und TV mit Netflix für unschlagbare 12,50 EUR die Nacht…was will man mehr!

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Zum Sonnenuntergang machen wir einen kleinen Spaziergang am Meer und beobachten die großen Pelikane. Das schöne Bild entstehen genau vor unserer Haustür!

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Wir sind happy hier in einem einfachen Dorf gelandet zu sein, gefühlt fern ab von dem super touristischen Ferienort Paracas. Auch wenn hier keine anderen Touristen zu sehen sind fühlen wir uns durchaus sicher, die Nachbarn grüßen nett und im Minimarkt ist man uns mit dem Einkauf behilflich. Dort kaufen wir Zutaten für Nudeln und Tomatensauce und machen uns einen gemütlichen Abend!

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Paracas ist Ausgangsort für Bootstouren auf die „Islas Ballestas“ oder auch  Perus sogenannten „poor man’s Galápagos“ und dem Paracas National Reserve. Wir haben uns wie vermutlich alle, die diesen Ort ansteuern, für eine zweistündige Bootstoure entschieden. Da wir den gleichen Touranbieter wie PeruHop haben, bekommen wir einen guten Eindruck wie es mit Ihnen gelaufen wäre. Am Hoteltreffpunkt sammelt der Guide alle Backpacker ein, auf dem Weg zum Pier gibt es Restauranttipps, ein paar Fotos und Witze am Pier und Uhrzeit und Treffpunkt werden für später genannt. Wir sind dann doch froh unser eigenes Ding zu machen, auch wenn es auf der Tour vermutlich einfacher gewesen wäre mit andern Backpackern in Kontakt zu kommen. Die Bootstour ist ganz schön und die Inseln voll mit zig Arten von Vögeln. Wir sehen viele, überwiegend faule Seelöwen und auch kurz ein paar Humboldt Pinguine. Gerne wären wir etwas länger an den Inseln geblieben und hätten mehr Pinguine beobachtet. Vor allem die Rückfahrt ist sehr holperig und alle werden ordentlich durchgeschüttelt und nass.

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Zurück an Land suchen wir uns ein Restaurant etwas abseits des Trubels an der kleinen Promenade, wo zahlreiche Restaurants um Kundschaft buhlen. Der gebratene Reis ist ausreichend und wir fühlen uns gestärkt für die zweite Tour heute…eine Quadtour in den Nationalpark!!! Wie eigentlich immer haben wir eine private Tour mit dem Guide, der uns in 2 Stunden die schönsten Flecken des Nationalparks zeigt. Natürlich fahren wir auch viel off-road und es macht super viel Spaß! Zum Glück haben wir unsere „Staubmasken“ dabei, da wir ansonsten ganz schön viel Sand gefressen hätten. Wir machen halt und bestaunen die Fossilien im Gestein vor uns. Die kahlen Sanddünen und der „Playa Roja“, übersetzt roter Strand haben uns am besten gefallen. Am Ende tut es uns leid nicht die 4 Stunden Tour gebucht zu haben, obwohl uns danach wahrscheinlich die rechten Daumen, mit denen man das Automatikquad beschleunigen musste, abgefallen wären.

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Da der vorherige Tag so vollgepackt war und wir spontan entschieden haben eine Nacht länger in dem schönen Airbnb zu bleiben, machen wir uns einen gemütlichen Tag. Erstmal ausschlafen, was momentan bei uns 8 Uhr heißt, Ingwertee kochen und ein kleines Workout bzw. Yoga zu Hause. Beatriz kommt vorbei und wir quatschten lange mit ihr. Wusstet ihr das Pisco 2007 zu 80% von einem starken Erdbeben zerstört wurde? Einst war diese Stadt Ausgangspunkt für die Bootstouren zu den Islas Ballestas, bevor sich nach dem Erdbeben der Touristenort Paracas entwickelte. Wir finden Pisco hat auf jeden Fall viel mehr Charme als der Nachbarort.

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Wir laufen mittags ein paar Blocks weiter auf einen winzigen Markt. Hier kaufen wir günstig Obst und ein paar Zutaten fürs Mittagessen ein. Auch die hungrigen Pelikane warten auf ihr Mittagessen, dass die Fischer vom frühmorgentlichen Fang mitbringen. Ulrike freut sich die Kürbissaison in Deutschland nicht ganz zu verpassen und lässt sich ein Stück vom großen Kürbis abschneiden. Zum ayurvedischen Kürbisgemüse soll es Kartoffeln geben. Es sind so viele verschiedene Sorten zur Auswahl und Simon entscheidet sich einfach für die größten! 😂😂😂 und die schmecken wirklich köstlich.

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Am späten Nachmittag machen wir einen langen Spaziergang am Meer und genießen die letzten Stunden am Wasser für eine Weile. Denn morgen schon geht es weiter südlich und mehr ins Inland. Auf Höhe von Pisco steht noch mehr oder weniger der alte Pier. Von Nahem sieht das Holz gar nicht so morsch aus und wir laufen bis ans Ende. Auf den zwei unzugänglichen, alten Brückenstücken haben sich hunderte Vögel und Pelikane versammelt.

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Wir laufen weiter ins Stadtzentrum, vorbei an Häuschen aus alten und neuen Zeiten. Es steht ein Haus aus den 1920er neben einer Ruine und neben einer kleinen modernen Villa. Vorbei an einem Park rufen uns ein paar Kinder neugierig Hallo zu. In der kleinen Innenstadt ist es richtig wuselig, ein paar Geschäfte reihen sich aneinander und Straßenverkäufer verkaufen süße und herzhafte Snacks. Wir probieren ein paar Kekse und Picarones, frittierte Süßkartoffelkringel mit Honig – Achtung Suchtgefahr!

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Den großen Hunger heben wir uns aber fürs „Encasa“, dem Restaurant von Beatriz, auf. Sie hatte uns auf einen Pisco Sour eingeladen und da wir die Bartour in Lima nicht gemacht hatten, trinken wir unseren ersten köstlichen Pisco Sour in der gleichnamigen Stadt!

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Dazu gibt es Pizza und Enchiladas, typisch amerikanisch wie wir finden und das liegt sicher daran das Beatriz diese Rezepte aus ihrer USA Zeit mitgebracht hat. Die Peruaner essen überhaupt sehr fettig und süß! An jeder Ecke gibt es kleine Hamburgesas zu kaufen oder frittiertes Hähnchen mit Pommes im KFC-Style…von der pappsüßen, neongelben Inca Cola wollen wir erst gar nicht sprechen.