Nagoya

3 Nächte verbringen wir in dieser recht untouristischen Großstadt. Nach einem schnellen selbstgemachten Frühstück erkunden wir die Stadt mit U-Bahn und zu Fuß. Das Mittagessen kaufen wir in einer großen Supermarktkette, die wirklich außergewöhnlich viele gute warme und kalte Speisen anbietet und wollen bei Sonnenschein im Park Picknick machen. Ein großer Park ist in der Nähe – fast perfekt! Nachdem wir unerwartet und nicht zu wenig Eintritt bezahlen müssen, stellen wir fest das hier nicht gegessen werden darf und auch mit der Decke auf die Wiese legen ist hier wohl nicht üblich. Hungrig drehen wir eine Runde und suchen uns eine neue Grünfläche. Letztendlich landen wir unter einem schattigen Baum auf einem Spielplatz.

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Da Simon heute nicht so gut dran ist fährt er bereits nach Hause und Ulrike nochmal ins Stadtzentrum. Hier ist ganz schön was los! Eine Girlband hat einen Auftritt in der Fußgängerzone und die sonst so ruhigen Japaner (vorallem männliche Fans) rasten förmlich aus. Girl- oder Boybands sind in Japan total beliebt und die jungen Tänzer und Sänger können in die Gruppe rein oder raus gewählt werden.

In einem kleinen Laden können Secondhandkleider nach Gewicht gekauft werden und ich finde einen neuen Rock. Außerdem muss ich mal ein hier überall angebotenes „Fischgebäck“ kaufen, die es mit verschiedenen Füllungen gibt. Es ist interessant den Herstellungsprozess zu beobachten, aber tatsächlich sehen sie schöner aus als sie schmecken.

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Simon bleibt auch am Abend im Bett und wünscht sich nur trockenen Reis aufs Zimmer. Da ich heute so viel gelaufen bin und nur schnell was essen möchte, wähle ich eins von beiden kleinen Restaurants in unserer Straße. Das erste ist winzig und komplett leer – meist kein gutes Zeichen. Wir schauen eigentlich immer wo viele Einheimische essen, da es dann meistens gut schmeckt und auch entsprechender Durchlauf der Lebensmittel ist. Obwohl man sich bei letzterem in Japan eher weniger Sorgen machen muss. Das zweite Restaurant ist gut besucht und auch auf der ausschließlich japanischen Karte sieht es nach etwas Gemüseartigem aus. Der nette Kellner lässt mich an der Theke Platz nehmen und ich deute auf das Bild auf der Karte, denn den Rest kann ich nicht lesen und keiner spricht ein Wort Englisch. Er will wohl wissen was ich trinken will – erstmal nichts. Nachdrücklich zeigt er auf die für mich nicht lesbaren Hieroglyphen in der Karte und irgendwie verständigen wir uns auf kalten grünen Tee.

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Später soll ich rausfinden, dass ich in einer Sakebar gelandet bin…wer hier Platz nimmt muss mindestens ein Getränk bestellen oder eine „Sitzgebühr“ bezahlen. Ich fühle mich ziemlich lost! Das erkennen auch 3 Japaner älteren Baujahres am Nachbartisch, wovon zumindest einer ganz passabel Englisch spricht, und bieten Hilfe an. Zwei Minuten später sitze ich mit ihnen am Tisch und bin erst dankbar für Gesellschaft beim Abendessen bevor mir bewusst wird, dass ich hier nicht so schnell wegkomme (sorry Schatz der Reis to go lässt auf sich warten…)!

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Es wird spontan ein lustiger Abend. Ich lerne ein paar Worte Japanisch, es werden verschiedene Gerichte bestellt, die ich alle probieren soll und telefoniere sogar mit der in Berlin lebenden Tochter. Mein bestelltes Gericht kommt auf einer dampfend heißen, gusseisernen Platte…ein Gemüsebett und Fleisch wie ich es beim hereinkommen bereits am Nachbartisch gesehen habe. Sieht lecker aus, doch irgendwie muss man auf dem Fleisch ganz schön rumkauen…ich ahne schon etwas komisches bestellt zu haben. Ob ich es wissen will oder nicht, einer der Japaner klärt mich auf, dass ich Schweinemagen bestellt hab…na lecker…oishi oishi…sososo! 😂😂😂Das ganz cremig weiche Tofu mit Sojasauce, Ingwer und Frühlingszwiebeln schmeckt mir aber besonders gut, obwohl ich sonst echt kein Tofufan bin. Dankend nehme ich die Einladung zum Abendessen an und verabschiede mich gefühlte Stunden später von den 3 Kammeraden…

Nun noch irgendwo Reis für Simon auftreiben…gar nicht so leicht bei einer Restaurantkultur bei der man fast nirgends take away bekommt. Auf der Straße in ein Brötchen beißen oder gar im Zug Essen auspacken ist hier ein absolutes No-go. In zwei Läden ein Stückchen weiter versuche ich Reis zu bekommen. „Höflich“ deutet man mir mit gekreuzten Zeigefingern oder Händen, dass ich hier nichts mehr bekomme oder zumindest nichts to go. Dies ist quasi ein Rauswurf auf japanische Art. Auch in der sonst tagsüber so gut bestückten Supermarktkette um die Ecke gibt es keinen Reis mehr in der Theke. Ich muss auf Convenient Reis für die Mikrowelle, die wir zum Glück in der Eingangshalle stehen haben, zurückgreifen. Völlig platt von dem langen Tag komm ich Heim und Schatz auch endlich was zu futtern… ❤️

Am nächsten Tag bin ich leider auch wieder alleine unterwegs, aber Simon bleibt besser noch einen Tag im Bett. Ich fahre zum Nagoya Castle. Es ist Wochenende und ganz schön was los. Ich bestaune das alte Gemäuer und den frisch restaurierten Hommaru Palace, in dem sich hübsche Nachbildungen der in gold verzierten Wände und Räumlichkeiten mit traditionellen Tatami Matten befinden. Man kann sich förmlich vorstellen, wie hier mächtige Personen ihre Meetings gehalten haben. Die Gärten sind hübsch angelegt und außerdem bestaune ich die Bonsaiausstellung mit vielen Pflanzen in voller Blüte.

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Auf der Suche nach dem „Stadtzentrum“ mit Shoppingmeile, wo ein bisschen was los ist, fahre ich zur Nagoya Station. Doch irgendwie ist hier selbst in der unterirdischen Mall nicht wirklich was los. Immerhin habe ich Glück auf der Suche nach Mittagessen und stolpere kurz vor Ladenschluss in eine Ramenbar. Bestellt und bezahlt wird wie üblich am Automaten am Eingang und den Beleg gibt man dann beim Kellner ab. Leider waren wir hier immer zu beschäftigt die richtigen Tasten zu drücken und haben nie ein Bild vom Automaten gemacht. Ich quetsche mich an die Theke zwischen ein Dutzend Ramen schlürfender Japaner. Als auf einen Schlag der Laden leer wird so gegen 14 Uhr, löffle ich noch so viel Ramen bis ich aufgeben muss. Die Portionen finden wir hier einfach riesig und das ist noch gar nicht Größe L…wir haben über so manch zierliche Japanerin gestaunt, die sich eine ganze Portion reinzieht. Normalerweise würden wir uns hier ein Gericht mittags teilen. Leider kann man nirgends den Rest einpacken lassen, was ich sehr schade finde, denn günstig isst man in Japan nicht und es wäre noch ausreichend für ein Abendessen gewesen. Außerdem bin ich absoluter Gegner von Lebensmittelverschwendung…

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Der Nagoya Port bzw. Bay ist meine letzte Station. So nah am Meer möchte ich mal schauen was hier los ist. Es ist mittlerweile kühl geworden und ungemütlich. Ich laufe ein bisschen durch die Gegend, aber so richtig gefällt es mir hier nicht. Das Aquarium möchte ich nicht besuchen, und so sind diese Meerestiere das Schönste was es hier zu entdecken gibt!

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Auf dem Heimweg kaufe ich im Supermarkt ein bisschen Gemüse und eine Ricebowl, da ich keine Lust hab mir nochmal was Seltsames zu bestellen. 🙈

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Mount Fuji

Mit dem Bus geht es morgens Richtung Mount Fuji…die Bushaltestelle im 5 Stock des Shopping-Centers neben einem Hoteleingang zu finden ist allerdings gar nicht so leicht. Einfach Kopf ausschalten und dem Beschilderungsdschungel an der großen Shibuya Station folgen.

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Super ruhig cruist der Bus auf einer wahnsinnig gut ausgebauten Autobahn in eins der Ausflugsmekkas der Japaner. Fujikawaguchiko ist ein kleines Örtchen gelegen an einem der 5 Seen am Fuße des Mount Fuji. Wir zeigen euch mal das Postkartenmotiv von dem wunderschönen Berg bei Sonne mit verschneiter Spitze…

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…und so sieht es aus als wir ankamen! 😂

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Uns war bewusst, dass hier oft die Wolken am Berg hängenbleiben und es auch für Wanderungen auf den Mount Fuji noch zu früh im Jahr ist. Daher hatten wir uns dazu entschieden nur 2 Nächte hier zu verbringen. Nachdem wir Glück hatten in einem kleinen Lokal in der Nähe vom Bahnhof als die letzten 2 Gäste im vollen Lokal noch ein richtig leckeres, warmes Mittagessen zu bekommen, fahren wir mit dem Shuttlebus ein paar Stationen in unser Hotel. Die Hausschuhkollektion am Eingang und einchecken per Telefon war ziemlich lustig. In dem für japanische Verhältnisse großen Zimmer mit eigenem Bad nehmen wir eine heiße Dusche und machen uns einen gemütlichen Seriennachmittag.

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Abends regnet es immer noch. Unwillig noch eine weite Strecke zurückzulegen oder gar mit dem Bus ein paar Stationen ins „Zentrum“ zu fahren blättern wir durch die Restaurantempfehlungen des Hotels und laufen zwei Straßen weiter…hmpf Restaurant geschlossen. Ein Stückchen weiter runter die Straße sehen wir Licht brennen und in der fast leeren aber gemütlichen Sakebar bekommen wir noch was zu essen – die beste Ramen auf unserer Japanreise! Oishi – lecker!!! Leider ist das hier so eine Sache mit Öffnungszeiten und -tagen und wir wissen noch nicht, dass wir am nächsten Abend auch hier vor verschlossener Tür stehen werden.

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Am nächsten Morgen werden wir von der Sonne geweckt und vereinzelte Wolken geben einen Blick auf Mount Fuji frei. Wie schön der Ausblick aus unserem großen Fenster!

Wir pumpen zwei wackelige Räder, die kostenlos in der Unterkunft ausgeliehen werden können, auf und fahren Richtung Dorfmitte am See entlang. Es ist zum Glück nicht mehr so ungemütlich und kühl wie am Vortag.

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Wir entdecken einen hübsch angelegten Park und laufen auf eine Landzunge vor, auf der ein kleiner Tempel steht. Wenn der See mehr Wasser führen würde, wäre dies eine kleine Tempelinsel und nur mit Boot zu erreichen.

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Zum Mittagessen probieren wir Hoto Fudo, ein Gericht welches hier in der Gegend ein „must try“ ist. So langsam zogen doch ein paar Wolken und etwas Wind auf. Die warme Brühe tut gut und wärmt uns wieder auf.

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Wir machen noch einen kleinen Abstecher in einen Drogeriemarkt und in den Supermarkt. Hier gibt es auch in kleinen Läden eine wahnsinnig große Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten, die richtig appetitlich aussehen. Wir beobachten ein paar japanische Schulkinder auf dem Heimweg – echt süß! Simon gönnt sich noch ein Eis (mit Baumkuchen – ja hier gibt’s tatsächlich überall ziemlich leckeren zu kaufen!) und spätestens jetzt wird’s wieder kühl und ungemütlich. Schnell nach Hause radeln!

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Später am Abend stehen wir bei dem leckeren Ramenladen vor verschlossener Tür, aber nebenan scheint aus Mangel an Alternativen ein Hoto Fudo Restaurant geöffnet zu sein. Wir freuen uns riesig zwei mal am Tag das gleiche zu essen! Da wir nur kleinen Hunger haben, teilen wir ein Gericht und nicht so wirklich leckere Hähnchenspieße wie wir sie sonst aus Südostasien kennen. Im Restaurant sollte man in Japan aus Höflichkeit immer pro Person ein Hauptgericht bestellen, lernen wir später. Und so werden wir in dem sonst recht gemütlichen, traditionellen Restaurant von der One-Woman-Show Besitzerin extrem unfreundlich behandelt. Auf Nachfrage erhalten wir nicht mal eine zweite Ausführung Besteck und müssen mehrfach an der Theke klingeln bis wir für das mäßig leckere Essen zahlen „dürfen“. Das ist uns so auch noch nicht passiert…

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Neuer Tag, neues Glück und noch mehr Sonnenschein – das hätten wir uns nach dem verregneten Ankunftstag gar nicht erträumen lassen. Wir packen unser Handgepäck samt Drohne und fahren heute mit ein paar Stops um den ganzen See. Da es ein richtig schöner Frühlingstag ist, überlegen wir spontan noch zum nahegelegenen Nachbarsee rüber zu fahren. Weit wäre es nicht gewesen, aber Maps zeigt leider keine Erhöhungen an und so kehren wir auf halbem Wege wieder um. Mit unseren Mountainbikes wären wir locker über den Berg geradelt, aber mit den zwei viel zu kleinen Klappermühlen ist der Berg unbezwingbar. In einem kleinen Park machen wir Rast und legen uns zum Sonnen auf die Wiese.

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Der Hunger treibt uns bald weiter und da wir nach einigen Restaurantfails gebrannte Kinder sind, planen wir zum Restaurant zu fahren, das wir bei Ankunft besucht hatten. Natürlich stehen wir wieder vor verschlossener Tür… wir verstehen einfach nicht wonach sich hier die Öffnungszeiten richten und es hängen auch keine Öffnungszeiten aus. Wir finden eine schlechte Alternative und Ulrikes gebratenes Gemüse ist auch noch super scharf – keine weiteren Kommentare. Nach einem leckeren Nachtisch sind wir dem Örtchen jedoch wieder versöhnlich gestimmt. Gestern hatten wir auf dem Rückweg bereits eine süße, kleine Patisserie entdeckt, wo man bis in die Konditoreiküche reinschauen konnte. Die Auswahl an der Theke fällt schwer und wir gönnen uns letztendlich zum Kaffee ein Stückchen Cheesecake und Tiramisu.

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Ganz bei uns in Hotelnähe fliegen wir die Drohne. In Tokio war dies ja nirgends gestattet und schlimmstenfalls hätte man uns die Drohne runtergeholt und wir eine saftige Strafe kassiert. Hier stört es aber Niemanden. Der schöne Blick lässt sich mit der tiefstehenden Sonne aber nicht einfangen und um einigermaßen gute Bilder von der weißen Spitze des Mount Fuji zu machen, bräuchten wir sicher eine professionelle Kamera. Aber halb so schlimm – wir hatten eine schöne Zeit hier und sind froh trotz Zweifel gutes Wetter zu erwischen einen Zwischenstopp am Mount Fuji gemacht zu haben.

Unsere beiden großen Rucksäcke hatten wir bereits morgens fertig gepackt und im Hotel eingelagert. Fast hätten wir den einzigen Bus nach Nagoya, den wir telefonisch reserviert hatten, verpasst. Der Shuttelbus zum Bahnhof ist so überfüllt und ein paar Chinesen checken es einfach nicht, dass die Türen nicht schließen, wenn man in der Tür stehen bleibt…da wird auch mal ein Japanischer Busfahrer sauer. 2 Minuten vor Abfahrt sind wir am Bahnhof…keine Ahnung wo wir noch ein Zimmer bekommen hätten, wäre uns der natürlich überpünktliche Bus vor der Nase weggefahren.

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Der Bus ist wieder super komfortabel und die Autobahn hat keine einzige Unebenheit. Der größte Teil der Strecke führt über die wie eine Brücke gebaute Autobahn und gibt links und rechts Blicke auf die vorbeiziehenden Städte frei, wir fahren durch eine fast unrealistische grüne Hügellandschaft, zahlreiche lange Tunnel und einmal kann man sogar bis zum Meer schauen bevor es schließlich dunkel wird. Und so fahren wir ca 4 Stunden mit einem perfekt getimten Stop am Rasthof ins 300km entfernte Nagoya. Nur 15 Minuten Pause unmöglich zu schaffen? In Japan aber sicher doch! Keine Schlange auf sauberen Toiletten, dann schnell schauen was es zu Essen gibt, leckere Beef Bowl mit Reis zum teilen bestellt, sofort fertig und lecker noch dazu…es bleibt sogar locker noch Zeit einen heißen Kakao aus diesem riesigen Automaten zu ziehen an dem man Stärke und Zuckergehalt einstellen kann!

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Warum sind wir eigentlich mit dem Bus unterwegs wobei der Shinkansen (Schnellzug) doch in aller Munde ist? Natürlich ist in Japan alles eine Budgetfrage und der Bus eine günstigere, komfortable Alternative. Wir hatten auch durchgerechnet, dass sich ein Mehrtagespass für uns nicht rechnet. Die Strecke von Tokio nach Nagoya ist bekannt für seinen minutenlangen Ausblick auf Mount Fuji, natürlich nur bei klarer Sicht. Da wir aber dort übernachten wollten, war uns das nicht wichtig. Und tatsächlich war die direkte Busverbindung von Tokio zum Mount Fuji viel schneller als einen Teil mit dem Shinkansen und dann einer Bimmelbahn zu fahren. Gleiches galt für die Weiterreise nach Nagoya. Wir hätten fast bis Tokio zurück fahren müssen, um dort den Shinkansen zu nehmen oder mit zweimal umsteigen durchs Inland fahren müssen.

Nach Tokio U-Bahndschungel fällt es uns leicht unsere U-Bahn in Nagoyas Hauptbahnhof zu finden. Am späten Abend checken wir mal wieder mit Code und Schlüsselbox in unserem Gästehaus ein. Da die Übernachtung in Fujikawaguchiko recht teuer war, haben wir uns für ein kleines Airbnb mit Gemeinschaftsbad in einem traditionellen japanischen Haus entschieden. Das Hauptbadezimmer ist riesig mit 2 offenen Duschen und das Badebecken im Boden eingelassen und so groß wie zwei Whirlpools. In Japan duscht man zuerst, bevor dann die ganze Familie im gleichen Badewasser planscht. Wir finden es gehört in Japan auch dazu mal ganz traditionell auf Tatami Matten aus Reisstroh zu schlafen und so machen wir abends noch spät unser Bettchen! Gute Nacht…

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