Ho-Chi-Minh nach Huê
Vorbereitungen für unseren 4-wöchigen Motorradtrip
Was machen die zwei eigentlich schon wieder in Ho-Chi-Minh habt ihr euch bestimmt gefragt?! Bevor wir nach Huê, ca in die Mitte Vietnams fliegen, haben wir noch ein paar Sachen in der Stadt zu erledigen. Nach einiger Recherche haben wir den passenden Motorradverleih gefunden und bereiten unseren Trip vor…erstmal muss unsere Maschine allerdings mit dem Zug nach Huê verschickt werden und von dort fahren wir sie wieder zurück. Wir sind sehr gespannt ob das alles so klappt! Nur das nötigste Gepäck haben wir eingepackt und den Rest in Ho-Chi-Minh eingelagert. Dann heißt es noch ein bisschen Ausrüstung kaufen. Auf dem Dan Sinh Markt werden wir schnell fündig und verhandeln hart für zwei Armeejacken und Motorradhandschuhe. Simons Tarnfleck-Jacke gehörte einst Soldat Rodriguez der US Marines und Ulrike wechselt vermutlich auf die Chinesische Seite, neuer Deckname Shin. Auf dem Markt könnte man sich wirklich in den beeindruckenden Überbleibseln aus dem Vietnamkrieg verlieren…
Ganz in Leder kann man bei den Temperaturen in Vietnam kaum fahren, doch mit robuster Kleidung sind wir besser ausgestattet als die meisten Backbacker auf ihrer klapprigen Honda Win in Shorts und Flipflops. Zum Glück hatten wir in Can Tho bereits eine Jeans für Ulrike gefunden, was bei asiatischen „Kindergrößen“ gar nicht so leicht war. Die Hose ist zwar zu kurz, fällt aber umgeschlagen gar nicht weiter auf. 😂 Die Helmsuche gestaltet sich jedoch schwieriger als erwartet, da die meisten Vietnamesen mit der üblichen Suppenschüssel oder viel zu großen Helmen fahren, damit der Kopf genug belüftet wird. Wir finden letztendlich morgens vorm Flug auf den letzten Drücker noch 2 passende Fullface Helme – safety first!
Nach der ersten Nacht in Huê bekommen wir die Info, dass unser Motorrad angekommen ist. Hier seht ihr es beim Schlüpfen am Bahnhof! Keine 10.000 km hat die schöne Honda XR150 gelaufen und wir sind mega happy mit der Wahl!
Zwei Tage fahren wir das Motorrad in der Hue Umgebung ohne Gepäck ein. Die erste Offroad Strecke fahren wir durch ein Waldstück auf der Suche nach einem versteckten, illegalen Eingang zu einem stillgelegten Wasserpark. Wir sind nicht die einzigen denen der Zugang an diesem Tag trotz Schmiergeld verweigert bleibt…schade das wäre bestimmt cool gewesen dort!
Zufällig finden wir aber einen traumhaft idyllischen Sonnenuntergangsplatz mit Blick über den Parfümfluss. In dem Wald beim Aussichtspunkt finden wir alte Bunkeranlagen…könnt ihr euch vorstellen, dass dieser heute so friedliche Ort im Vietnamkrieg als wichtige Süd-Nord-Passage einst hart umkämpft war?
Huê war einst eine Kaiserstadt und die verbotene Purpurstadt, der verbotenen Stadt in Peking nachempfunden, ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Wir schauen uns die Ruinen der im Vietnamkrieg beschädigten verboten Purpurstadt an, die Zitadelle und Tempelanlagen, die mit Mauern und Wassergräben umschlossen sind. Die alten Gemäuer und Gärten laden zu einem kleinen Fotoshooting ein.
Am Valentinstag haben wir ein BBQ Date mitten unter Vietnamesischen Liebenden, die für uns ein bisschen zu dick auftragen. Blumen, Pralinen, Luftballons, Livemusik usw. brauchen wir nicht – wir sind glücklich uns nach fast 6 Monaten reisen noch zu daten 🙂 Mit Eis bewaffnet machen wir noch einen kleinen Spaziergang im Park und haben einen schönen Abend!