!Achtung! langer Blogbeitrag…😱😱😱
Es war ganz schön ruhig hier die letzten Tage und das tut uns leid… hatte aber 2 gute Gründe. Zum einen ist das Internet auf ganz Pulau Weh zusammengebrochen und wir konnten wenn überhaupt nur sporadisch mal eine WhatsApp rausschicken und zum anderen war uns kranken Wracks wenig nach Posten. Zum Glück hatten wir schon einen Flug nach Malaysia gebucht und waren bereits mit unserem Airbnb in trockenen Tüchern. Tja, das waren sie schon unsere ersten 2 Monate auf Weltreise…unglaublich…die Zeit ging viel zu schnell vorbei…Tschüss Indonesien!
Pulau Weh
Wir verbringen hier unsere letzte Woche in Indonesien und machen mit dem Roller kleine Ausflüge so wie das Wetter und die Kraft zulässt. Es ist Nebensaison und relativ ruhig auf der Insel. Das Wetter ist sehr wechselhaft von strahlendem Sonnenschein bis plötzlichem Starkregen und Gewitter und das mehrfach an einem Tag. Wir erkunden die Insel mit dem Roller und fahren unter anderem an den nördlichsten Punkt Indonesiens (Kilometer 0) und dem kleinen Minivulkan der Insel. Es geht auch nach Sabang in die „Hauptstadt“ und wir kehren hier bei Regen in einem richtig tollen einheimischen Café ein. Simon wird kurzerhand aufgefordert sich doch mal selbst einen Kaffee zu machen. Lerne vom Meister…Gar nicht so einfach?!

Nette Aussicht aus dem japanischen Bunker (2. Weltkrieg)

Wenn Dschungel und Meer verschmelzen

Hässlichstes Wahrzeichen am nördlichsten Punkt Indonesiens ^^
Von dem Steg in unserem Homestay gehen wir Schnorcheln und hier gibt es tatsächlich noch einiges zu sehen unter Wasser. Eigentlich wollten wir auf Pulau Weh ein paar Tage tauchen, aber aus gesundheitlichen Gründen entscheiden wir uns nur am letzten Tag für 2 wunderschöne Tauchgänge auf 30 Meter. Wir kämpfen allerdings mit der recht starken Strömung, aber werden mit riesigen Korallengärten und einer bunten Fischwelt belohnt. Hier ist irgendwie alles eine Nummer größer…riesige Moränen, Kugelfische und ein neugieriger Oktopus. Nur Haie oder Rochen bekommen wir leider nicht zu Gesicht!

Nach dem Tauchbriefing sind wir schlauer… hier erkennt man aber nichts mehr ^^
Pulau Weh ist schon eine sehr spezielle Insel und wir erleben sie ganz anders als online angepriesen. Sie gehört zur konservativen Provinz Banda Aceh und damit gelten hier Sondergesetze der Scharia. Wir sind also darauf eingestellt uns hier erwas mehr als im Rest Indonesiens anpassen zu müssen. Baden an öffentlichen Stränden ist im Bikini nicht erlaubt, aber wird trotz Verbotsschilder am Strand vor der Tauchschule selbstverständlich gestattet. Auch in unserem Homestay werden wir darauf hingewiesen, dass wir uns am hauseigenen Steg gern entblättern dürfen. Am ersten Tag wird uns ein Joint vom Besitzer eines Restaurants angeboten, der mit einem anderen Deutschen neben uns öffentlich einen durchzieht. Er ist auch der Vermieter unseres recht neuen Rollers und wir sind sprachlos als er Simon erneut was zum Rauchen anbietet…da man damit besser fährt…ahja…und das vom Rollerverleih… 🙈 Unser Homestay wird von einem schwulen Paar geführt. Homosexualität ist ebenfalls strafbar und 2017 wurde ein Paar vor einer Moschee in Banda Aceh mit Stockhieben öffentlich bestraft. Alkohol ist eh schwer zugänglich in Indonesien, aber man kann Simon natürlich auch Bier vom „Schwarzmarkt“ besorgen. Der Verkauf und Ausschank von Alkohol ist hier ebenfalls eine Straftat, aber ruckzuck wird lauwarmes Bier auf Vorbestellung heimlich zu unserem Bungalow gebracht. Achja, das gehört zwar nicht auf die Verbotsliste der Scharia, aber in der Tauchschule wird einem deutschen mehrfach gestattet alleine zu Tauchen. Fazit: Pulau Weh ist irgendwie die Insel der Gesetzlosigkeit – so haben wir sie zumindest erlebt!
Kuala Lumpur
Unsere Reise nach Kuala Lumpur ist eine ziemlich Tortur und startet um 5:30 nach einer ziemlich kurzen Nacht. Ulrike hatte sich beim Tauchen wohl übernommen, musste sich nachts wieder übergeben und beide Ohren schmerzten auch wieder. Da man sich nicht auf den Fährplan und Aussagen dazu verlassen kann, müssen wir bereits die frühe Fähre nehmen, um sicherzugehen das wir den Flug nicht verpassen. Eigentlich entscheiden wir uns immer für die lokalen, langsamen Fähren aber heute wollen wir möglichst schnell wieder an Land. Irgendwie will heute gar nichts klappen bei der Abreise und das Schnellboot fährt erst eine Stunde später. Wir hängen schlapp am Hafen ab… Als wir es endlich zum Flughafen geschafft haben buchen wir uns in der VIP Lounge ein. Wir waren dankbar für den guten Tipp und lümmelten auf den Sofas 7 Stunden bis zum Flug rum. Natürlich hatte der Flug auch Verspätung und so landeten wir erst um 21 Uhr. Erstaunlich gut klappte unsere erste Fahrt mit Grab – in der App kann man schnell und zuverlässig einen privaten Fahrer buchen. Willkommen zurück in der Zivilisation! Wir checken in unser super gemütliches Airbnb im 18 Stock mit Blick auf die Stadt ein. Das ist jetzt genau das richtige und lädt zum Wohlfühlen ein. 💕
Am nächsten Tag fahren wir erstmal ins Krankenhaus zum HNO, der eine beidseitige Außenohrentzündung bei Ulrike feststellt. Darf doch echt nicht wieder wahr sein! Mit Gazestreifen in beiden Ohren und neuen Medikamenten im Gepäck machen wir noch einen Abstecher in die Mid Valley Megamall für ein paar Besorgungen und um den Kühlschrank zu füllen. Den Rest des Abends, gestern und heute machen wir es uns also im Appartement gemütlich. Unsere Mägen freuen sich über selbstgemachte Schonkost. Simon geht ins Gym des Appartementkomplexes und den großen Pool müssen wir auch bald testen! Heute kränkelt Simon allerdings auch wieder und schneidet Videos auf der Couch. Ulrike bleibt im Bett und hat Zeit diesen ewiglangen Post zu schreiben… sorry mir war langweilig! 😜
Und wie geht es weiter…
Für die weitere Reise haben wir ehrlich gesagt keinen Plan und haben das Airbnb erstmal bis zum 15 November verlängert, dann müssen wir hier raus. Wir machen eine Pause bis Ulrike wieder richtig gesund ist, denn es wäre sehr unvernünftig in dem Zustand weiter zu reisen und die medizinische Versorgung hier hat auch annähernd westliche Standards. An dieser Stelle muss ich mich auch ganz lieb bedanken, dass ich einen Mann habe der sich so rührend um mich kümmert, beide großen Rucksäcke trägt wenn ich zu schwach bin, Apotheken sucht, mich mit Essen und Trinken versorgt, mich mental aufbaut und mir geduldig wieder Ohrentropfen verabreicht.
Ich liebe dich! ❤️❤️❤️
“Wenn es holprig wird, steigt man nicht aus, sondern schnallt sich an!”