Es geht weiter in den Norden mitten durch Sumatras Gayo Hochgebirge. Wir checken aus dem Guesthouse in Ketambe aus und schlängeln uns 8 lange Stunden in einen Minibus gequetscht mit Locals, Hühnern und allerlei Gepäck über kleine, holperige Bergstraßen. An den Straßen wird wieder Kakao und Kaffee getrocknet, wir genießen die fantastische Landschaft und erhaschen hier und da einen kleinen Einblick in das Dorfleben in den Bergen – hier muss die Welt wirklich noch in Ordnung sein!
Abends kommen wir endlich in Takengon an und da die Auswahl an westlichen Hotels äußerst begrenzt ist checken wir in einem Guesthouse mit indonesischen Bad ein. Auch hier ist warmes Wasser Fehlanzeige und statt Dusche gibt es eine Plastikwanne und Becher zum schöpfen. Da nur wenige Touristen diese Route nehmen sind wir mal wieder die einzigen Europäer und überall rufen Sie uns „Hello Mister“ zu und wir werden neugierig beäugt. Da wir einfach nur platt sind und möglichst unauffällig nur schnell was Essen gehen wollen, legen wir das Tarnungsoutfit an: ganz in schwarz und mit Kapuze sieht man vorallem bei Ulrike erst auf den zweiten Blick das sie keine Hijab trägt. Es funktioniert! 🤗 Man haut uns hier auch nicht übers Ohr und so zahlen wir für Nasi Campur, Obst und Fruitshakes nur kleines Geld. Simon lässt sich außerdem einen neuen Haarschnitt verpassen und Ulrike legt kurzerhand die Hijab ab um sich den Nacken auch ausrasieren zu lassen. Wir zahlen mit Trinkgeld umgerechnet 1,50 EUR und sind echt sprachlos… 😮
Neuer Tag neues Glück! Der Plan ist einen Roller zu mieten, um die Gegend zu erkunden, bevor es heute mit dem Nachtbus gute 300km weiter in den Norden geht. Takengon ist international bekannt, da hier vermutlich der beste Kaffee Sumatras angebaut wird. Das wollen wir also testen!!! 😋😋😋 Tja, keine Touristen heißt auch kein Rollerverleih und nachdem wir mit Händen, Füßen und Google Translator versucht haben einen Roller zu leihen oder ein Becak für eine Rundfahrt zu organisieren, lassen wir uns erstmal in einem Café nieder. Hier wird der Kaffee frisch geröstet und es gibt dazu süßes Gebäck. Außerdem wird hier auch der teure Luwak Kaffee verkauft, der aus verdauten Kaffeebohnen des Fleckenmusangs gewonnen wird.
Wir kommen mit dem Besitzer ins Gespräch und können nun doch einen Becak Fahrer organisieren, der uns in die Kaffeeplantagen fährt und anschließend am See Laut Tawar absetzt. Von hier aus erkunden wir die kleinen Fischerhütten und laufen wieder zurück nach Takengon. Es bricht uns das Herz auf dem Rückweg 5 kleine im Karton ausgesetzte Kätzchen zu finden… 😢😢😢